Brauchtumswarte im Heimatmuseum Rosenheim

06.04.2011 16:28 von Claudia Kolb (Gaupressewartin - Inngau)

Besichtigung und Vortrag über Osterbräuche

Zu einer ganz speziellen Frühjahsversamlung des Sachausschusses Brauchtum, Mundart und Laienspiel hatte der Sachgebietsleiter Helmut Hofstetter eingeladen, denn wann hat man schon die Gelegenheit sein Treffen in einem Museum abzuhalten. Vertreter aus 24 Vereinen von Kiefersfelden bis Hebertsfelden waren seiner Einladung in das Heimatmuseum Rosenheim gefolgt. Zu Beginn bekamen die Teilnehmer eine von Museumsdirektor Walter Leicht M. A. geleitete Führung durch das Museum. Herr Leicht brachte dabei seinen Gästen viel Wissenswertes über die Geschichte Rosenheims nahe. Besonders interessant war das alte Modell der Stadt von 1799, und eine dazu passende Luftaufnahme aus der Neuzeit. So wurde jedem deutlich, wie stark die Stadt in den letzten 200 Jahren gewachsen ist.  Ebenso zeigte er uns einige seltene Stücke der Sammlung, die sonst in kaum einen anderen Museum zu finden sind. Dazu gehörten eine eckige Glasflasche aus der Römerzeit und fast vollständig erhaltene Carepakete aus dem 2. Weltkrieg. Viel zu schnell verging die Zeit, denn schließlich wartete noch Siegi Götze mit einem Vortrag über „Österliches Brauchtum" auf die Brauchtumswarte. In seinem kurzweiligen Vortrag beschränkte er sich auf die Zeit von Aschermittwoch bis Ostermontag (wobei ja die Osterzeit bis Pfingsten geht) und gab dabei viele Hintergründe zu den Bräuchen weiter. So erfuhr man z. B. was zu einem Palmbuschen oder in den Weihekorb zu Ostern gehört und warum. Da das Brauchtum ja eng mit dem christlichen Glauben verbunden ist, verglich er das ganze mit einer Margerite. Das gelbe ist die kirchliche Seite und die weißen Blätter das dazu gehörige Brauchtum. Eines ohne das andere wäre irgendwie fad und bei weitem nicht mehr so interessant. Siegi Götze wies auch darauf hin, dass echtes Brauchtum keinen Schaden an Mensch, Tier und Natur verursacht, und sich so von falschen Auswüchsen abhebt.

Im Anschluss an den Vortrag, und der Vorstellung neuer Brauchtumswarte, wurde angeregt den Schusterhof in Bergen mit der Ausstellung „von der Wiege bis zur Bahre" zu besuchen, und so wird versucht einen Termin zu finden. Außerdem soll 2012 ein Jugendtag im Bauernhofmuseum Amerang und ein Mundartabend abgehalten werden. Bevor sich die Teilnehmer mit viel neuem Wissen auf dem Weg nach Hause machten, wurde noch der Termin für die Herbstversammlung festgelegt. Diese findet am 17. November in Oberaudorf statt.

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