18.02.2022 20:38 von Johanna Gaar (1. Gaupressewartin)
Im gesegneten Alter von fast 94 Jahren zum Herrgott heimgegangen ist Rupert Heigl aus Heufeld, weitum bekannt als „Heigl Bertl“. Der Verstorbene hat sich Zeit seines Lebens für die Brauchtumspflege eingesetzt. Als junger Bursch war er von 1950 bis 1957 Mitglied des Gauausschusses des Bayerischen Inngau-Trachtenverbands. Er hat als 2. Gauvorplattler mitgeholfen, die Trachtensache nach dem Krieg wieder aufzubauen. In seinem Heimatverein, den Mangfalltalern Heufeld, war er bereits seit dem Jahr 1946 ein engagiertes Mitglied, er war Vorplattler, Fähnrich und 15 Jahre Erster Vorstand und wurde anschließend zum Ehrenvorstand ernannt.
Als Hochzeitslader war der Heigl Bertl sehr gefragt, über 1000 Brautpaare begleitete er an ihrem großen Tag. Die Verleihung des Ehrenbriefs der Marktgemeinde Bruckmühl im Jahr 2004 und eine Ehrung durch die Regierung von Oberbayern zeigen die Wertschätzung, die ihm entgegengebracht wurde.
Bis ins hohe Alter war er den Heufelder Trachtlern ein geschätzter und wertvoller Ratgeber, und er brachte sich überall ein, wo seine Verserlkunst, sein handwerkliches Geschick und sein Ideenreichtum gebraucht wurden. Noch im Jahr 2017, mit fast 89 Jahren, agierte er beim Jugendsingen der 18 Trachtenvereine des Altlandkreises Bad Aibling in Högling als humorvoller und umsichtiger Ansager.
Der Bayerische Inngau-Trachtenverband möchte dem Heigl Bertl für seinen großen Einsatz für die Trachtensache danken. Dankbarkeit für ein langes, erfülltes und nie langweiliges Leben prägte auch den Auferstehungsgottesdienst, der bei der Beerdigung in der Heufelder Pfarrkirche gefeiert wurde – ganz im Sinne des Heigl Bertl, der die folgenden Worte für sein Sterbebild selbst verfasst hatte:
„Füa mi braucht´s ned lang Trauer drong,
helft´s ma liaba Vergelt´s God song
füa mei lang´s, mei glücklich´s Lem,
des ma hod da Hergott gem.“
Bettina Hanfstingl
1. Gauschriftführerin